Eifersucht

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  • Eifersucht

    habe diesen Text in der Hundezeitung gefunden und fand ihn sehr aufschlußreich
    Quelle

    Eifersucht
    Vor einigen Wochen wieder vorgekommen: ein Hund drang in ein Kinderzimmer ein und tötete einen Säugling. Der Hund lag einer Schilderung nach noch auf dem Kinderbett. Der Hund habe zuvor noch nie jemand angegriffen oder gebissen. Was steckt dahinter?

    Es liegt nahe, dass dies – auch wenn andere Gründe noch mitgemischt haben sollten – so ein Motiv aus Eifersucht war. Zuerst wird der Hund als Ersatzkind gehätschelt und in den obersten Rang erhoben, oder zumindest hochrangig behandelt, dann kommt ein Rudelrivale in Form eines Welpen auf zwei Beinen, dazu wehrlos, hinzu, die Rudelordnung ist aufgelöst, der hochrangige Hund sieht sich in seiner Position gefährdet, in den ihn die ahnungslosen Menschen gehoben haben. Und er will seinen Rang verteidigen, mit denen ihm gebotenen Mitteln.

    Das kommt bei reinen Hunderudeln vor, wenn von naiven und fachlich unbeleckten Menschen (zwangsläufig oft Tierheimpersonal oder Massenhundehalter, Solohundehaltern geht diese Erfahrung logischerweise ab) ein Hundeneuling in ein bestehendes Rudel quasi aufgedrängt wird. Kann gut sein, dass sich der Neue, weil erfahren, klug und kräftig, durchsetzt und bald nach oben „beisst“, kann sein dass er sich mit den oberen Chargen gutstellt und Konflikten ausweicht. Das wird er aber nicht lang können, denn dann sondieren auch untere Chargen diesen Neuen, ob sie sich nicht auf seine Kosten nach oben bringen, oder er liegt am nächsten Morgen tot im Gehege/Zwinger, weil von den eigentlich geforderten Rudelführern (Menschen) unkontrolliert.

    Die Eingliederung eines neuen adäquaten Lebewesens in ein bestehendes Rudel ist ein biologisch empfindlicher Prozess, und den zu steuern sind genau solche Menschen nicht mehr in der Lage, sie waren es vorher schon nicht, weil sie die Hunde vermenschlichen bis zum Unfall. Dann ist der Schrecken gross und der Hund, der nun seine Position, die ihm vorher zugeschoben wurde, gefährdet sieht und behalten möchte, wird getötet von den versagenden „Rudelführern“. Die eben nie welche waren. Sie haben den Hund als Einzelkind in den Hundehimmel gehoben, der bekam nun Konkurrenz, wurde vernachlässigt, der Neue bevorzugt.

    Welches Lebewesen wäre da nicht eifersüchtig? Kinder, die durch einen neuen Säugling innerhalb der Familie ihre Position ebenfalls teilweise aufgeben müssen, dulden, rächen sich mal sanfter, mal „heimtückischer“. Aber im Prinzip reagieren sie nicht viel anders als ein Hund, der nur mit seinen stringenten schlichten „Waffen“ seine Position verteidigt. Und eben nur, weil man ihn vermenschlicht hat. Diese versagenden Rudelführer schieben die Schuld aber dem Hund zu. Und ich fürchte, sie werden ihr Versagen nicht einsehen. Denn dass derartige Eingliederungen (bei Mensch oder Tier) organisch ablaufen können, ist ja zur Genüge bewiesen.

    Zum obigen Fall, der eben sich durchzieht durch alle gleichen Unverständnisse, meine Beobachtung bei früheren Nachbarn: Junges Paar, beide berufstätig, der Hund ungewöhnlich gross für Anfänger, wird über alle Massen geliebt und verwöhnt, man merkt es an seiner Haltung gegenüber allen anderen, der typische Fall von vierbeinigem Boss. Einen zweiten Hund der gleichen Gattung hatten die jungen Leute (die eben genau diese eh schon allgemein gefürchtete Type aus Imagegründen der Abschreckung anschafften), nachdem der Alphahund den abgebissen hatte (sie nennen das beschönigend Unverträglichkeit, die es aber auch tatsächlich gibt), in einen Obstgarten ausgelagert.

    Und nun kam der Wunsch nach einem Menschenkind auf. Schon nachdem die Mutter das Menschenbaby nach Haus brachte, wurde der Hund in einen Zwinger abgeschoben, den er zuvor nie von innen sah. Ein psychisches Herunterstossen vom Thron, auf den die Menschen ihn zuvor hoben und bestätigten – aus schlechtem Gewissen wegen „keine Zeit“ und solchen „Gründen“. Denn der Hund soll nach dem Baby geschnappt haben. Der Hund spielte fortan keine Rolle mehr. Oder die des plötzlich ungeliebten Problems. Der Hund als Liebesinstrument, und wenn es den egoistischen Eltern passte, kommt ein neuer Favorit ins Haus. Der alte hat seine Schuldigkeit des Kuschelobjekts getan, er könnte eigentlich gehen. Dass er nun mit Eifer nach diesen abgebrochenen Zuneigungen sucht, ist logisch. Nur nicht den herzlosen Menschen.

    Möglich, dass die Frau oder der Mann mal eifersüchtig sind, aber sie werden diese harte Erfahrung der Rivalität und der Trennungsangst nie auf den Hund übertragen wollen. Was aus dem Hund wurde, weiss ich nicht.

    Eifersucht wird hergestellt, sie ist nicht angeboren. Das eifersüchtige Lebewesen wird von Verlustängsten befallen und reagiert. Mal extroveriert, mal introvertiert, je nach Charakter und Temperament. Eifersuchtsdramen durchziehen die Menschengeschichte. Sie sind jedoch auf alle höheren Lebewesen übertragbar.
    Wie wir immer wieder erfahren werden. Mit dem Unterschied, daß die tierlichen Eifersuchts-„Mörder“ fast immer getötet werden. Der Grund zur Eifersucht wird auch hier pauschal dem Hund zugeschoben, nie dem Verursacher.

    Eifersucht ist nicht nur menschlich, auch unter Tieren kommt sie vor. Ihr geht der Wunsch nach einem Partnerwechsel voraus, der ja nicht beide Partner einer Gemeinschaft gleichzeitig auftritt. So entsteht aber bei dem noch Gebundenen Eifersucht, die sich zum Beispiel bei Gänsen zu heftigen Attacken gegen den Rivalen auswachsen.

    Auch bei Welpen (oder menschlichen Säuglingen, wenn sie zusammen aufwachsen) entsteht Eifersucht. Bindungen zur ersten und wichtigsten Bezugsfigur Mutter (Muttertier) werden von zwei- wie vierbeinigen Säuglingen fast wie „Besitz“ verteidigt. Es geht hierbei um die Existenzsicherung (Säugeplatz an der „Milchbar“). Es geht auch um die Verteidigung von Objekten (Spielzeug). Das Lernen, „Besitz“ zu teilen, ist ein schmerzhafter Prozess, der nicht ohne Innergruppenaggression abgeht. Diese Verhaltensmuster werden von Ethologen und Psychologen und Ethnologen (Völkerkundler) auf der ganzen Welt als ähnlich eingestuft. Was bei höheren Lebewesen noch wie spielerische Aggression aussieht, wobei Rangordnungen entstehen und ausgetragen werden, geht oft in Beschädigungskämpfe über (Kommentkampf). Wer interaktiv daran teilnimmt, kann dabei lernen, besser mit Besitzwechsel umzugehen.

    Eifersucht unter Hunden (die entsteht nur im Zusammenleben mit Menschen) wird eingerichtet und gefördert von Menschen, die aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen einen Hund bevorzugen – und diese Menschen ignorieren dies in ihrer deutlich eingeschränkten Wahrnehmung, schlicht: sie merken es unbewusst nicht. Schlimmer aber ist es, wenn sie es mit Absicht nicht merken wollen. Und damit ist der Verursacher bei einer Eifersucht unter Hunden mit Menschen ausgemacht. Denn der wenn auch nur geringfügig benachteiligte Hund sucht mit Eifer um die Gunst des Rudelführers.

    Warum soll es in der Mensch-Hund-Beziehung auch anders sein als in einer Mensch-Mensch-Beziehung?

    Negativprägungen sind, und das wird häufig nicht beachtet, nicht spontaner und situativer, sondern grundsätzlicher Art. Viele Menschen sehen Eifersucht als etwas an, das zu ihrem Leben gehört. Was Menschen aber als Eifersucht bei Tieren bezeichnen, ist eher ein genetisches Urprogramm: Ausschluss von der Fortpflanzung.

    Keine Hündin wird sich darüber beklagen, dass ihre Rivalin vor ihren Augen gedeckt wird. Sie fühlt sich nicht „übergangen“, wie das Menschen in ihrer Lage zu würden. Diese Hündin nimmt es pragmatisch, reagiert kaum vergleichbar dem Eifersuchtsverhalten des Menschen. Ist der Fortpflanzungsvorgang getan, sind auch tierliche Eifersüchteleien vorbei.

    Doch die Eifersucht, die bei Tieren im Zusammenleben mit einem oder mehreren Menschen Leiden schafft, hat einen triftigen anderen Grund: die Verlustangst. Nicht nur vor Verlust der Zuneigung, sondern auch vor Existenziellerem: der bis zur Entstehung der Eifersucht gleichbehandelnde Rudelführer könnte seine Gunst anderen zuneigen - samt Futterspende. Futterneid ist eine Form von Eifersucht.

    Der potentielle Förderer der Eifersucht nicht nur unter mehr als zwei Hunden, sondern sehr wohl auch bei Hund und Kind, ist die meist selbstsüchtige Falschbelohnerei durch sinnloses Leckerchen-Verteilen – eben zu jeder Zeit und ohne Anlass - und dann noch zu allem Überfluss ungerecht verteilt. Dass dabei Eifersucht mitgefüttert wird, geht den Verursachern oft nicht in den Kopf.

    Eifersüchtige Kinder und erwachsene Menschen haben ganz andere Werkzeuge und Mittel, um ihrer Eifersucht Nachdruck zu verleihen. Bei eifersüchtigen Erwachsenen ist dabei – wie sattsam bekannt – Mord nicht ausgeschlossen. In den Akten steht dann das klassische Tatmotiv: Eifersucht.
    Hunde können sich dann nicht anders wehren als mit ihren unsubtilen „Waffen“.
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    Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen,
    wenn die Hunde nicht wären,
    in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?

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  • Wie subtil hündische Eifersucht ablaufen kann, erhellt aus folgendem Beispiel einer Züchterin: „Da sitzt er und guckt so dämlich wie kein Zweiter. Betrübt überschaut er das, von ihm produzierte, Chaos des verteilten Mülleimers. Ich kenne diesen leidvollen Blick ‚Wie konntest Du?‘ und der fleischgewordene Vorwurf ist mein Hund Bolero. Ich habe durch Bolero gelernt, dass es Hunde gibt, die sich überdurchschnittlich an eine Bezugsperson binden. Schon als Welpe suchte er – dezent – aber ständig meine Nähe. Als Junghund entwickelte er sich tolerant und gutmütig gegenüber Allem und Jedem. Seine Ausbildung wurde zum Genuss: noch nie hat mir ein Hund so ungeteilt alle Aufmerksamkeit geschenkt und so freudig begleitet. Ja, es ist ein Vergnügen mit einem interessierten und lernwilligen Hund zu arbeiten. Nun blieben vor ungefähr einem Jahr zwei weitere Welpen in unserer Hundegruppe. Die nächsten sechs Monate teilten Bolero und ich uns die Erziehung des Jungvolkes zuhause und unterwegs. Doch schleichend wurde ihm wohl die naive Aufdringlichkeit der Junghunde bewusst: das Vordrängeln, das Einschmeicheln. Eine gewisse Unruhe stellte sich ein, wenn ich z. B. einen der Junghunde bürstete. Bolero fand sogleich ein hochinteressantes Zeug, mit dem er vor der Nase des Gebürsteten spielte. Hatte er das Objekt meiner Aufmerksamkeit endlich abgelenkt und ins Nirgendwo bugsiert, stand er wedelnd vor mir. Spielte ich im Garten mit einem der Junghunde, wandte er den Belltrick an. An der Haustüre. Solange, bis die Junghunde vor lauter Neugierde auch an die Türe liefen und während diese noch ergründeten, was eigentlich los sei, stand Bolero – mit Spielzeug – vor mir. Besonders leidvoll sind für Bolero die Tage, an denen ich einen der Junghunde mit zum Training nehme, und er darf nicht mit. Die Prozedur fängt mit Belagerung des Ausganges an. Sie endet mit verzweifelter Müllsortierung. Man darf gespannt sein was ihm noch für die Zukunft einfällt.“

    Fazit:
    Hunde reagieren dann „eifersüchtig“, wenn ihre Rangordnung im Rudel (im menschlichen, die Menschen sollten in diesem Rudel dem Hund übergeordnet sein) von einem anderen Geschöpf – es kann ein anderer Hund, eine Katze oder auch ein menschliches Baby sein – durch den Zuwachs eines weiteren Rudelmitglieds aufgelöst wird. Einzeltiere, vor allem Katzen, werden so in ihrer Position in der Hierarchie herausgefordert und markieren dies durch von Menschen sogenannte „plötzliche Unsauberkeit“, wenn Zuwendungen wie Streicheleinheiten, Bevorzugung durch Leckerchen, zeitliche oder inhaltliche Fresszuteilung durch den Menschen mit einem anderen Lebewesen geteilt werden müssen. Wenn ein zweiter Hund dazu kommt, muss die Rangordnung neu ausgefochten werden.

    Behindert die menschliche Rudelführerschaft diese elementaren Auseinandersetzungen, oder greift er bevorzugend mit nicht biologischen Werteordnungen (der ist ja noch so klein, so jung, so alt, so schwach, so krank, so „süss“ etc.) so schwelen sie weiter und brechen eines Tages – für den unerfahrenen Menschen - unerwartet aus. Eifersucht ist hier also konstruiert und entlädt sich nach einem Stau meist umso heftiger

    Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen,
    wenn die Hunde nicht wären,
    in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?

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