Leberschaden

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  • Leberkrankheit – Leberschaden
    bei Ihrem Tier - und jetzt?

    Dieses Informationsblatt soll Ihnen helfen, die Funktion der Leber und die vielleicht bei Ihrem Tier diagnostizierte Krankheit sowie die vorgeschlagenen Behandlungsmaßnahmen besser zu verstehen. Denn nur, wenn Sie die Behandlung konsequent durchführen, hat Ihr Tier eine Chance, trotz seiner Erkrankung noch eine ganze Zeit mit guter Lebensqualität weiter zu leben.

    Wieso ist die Leber wichtig?
    Die Leber als zentrales Stoffwechselorgan des Körpers hat über 1500 verschiedene Funktionen zu erfüllen. Für uns augenfällig sind vor allem die Aufrechterhaltung des Nährstoff- Gleichgewichts. Dies wird erreicht über die Kontrolle des Zuckergehaltes im Blut, über die Entgiftung von Fremdstoffen und von im Körper anfallenden Giften und die Bildung bestimmter Eiweiße und über die Produktion von fettverdauenden Substanzen. Auch die Kontrolle des Vitamin- und Hormonhaushalts und die Sicherstellung der Blutgerinnung sind wichtige Aufgaben der Leber. Sie bewerkstelligt die Kontrolle der Blutkörperchen - Anzahl und deren Zusammensetzung, und die Immunabwehr. Sie ist außerdem ein Speicher für Kupfer, Zink und Eisen.

    Je nach Ursache der Erkrankung können einzelne, aber auch alle Funktionen der Leber vermindert oder völlig zerstört worden sein. Ziel der Lebertherapie ist es, möglichst viele Funktionen wiederherzustellen oder zumindest den Zustand der Leber nicht zu verschlimmern. Außerdem wichtig: Wenn ein Leberschaden durch eine Blutuntersuchung festgestellt wird, sind schon mindestens 70% des Organs kaputt, mit nur 30% Restkapazität arbeitet die Leber dann schon auf "Sparflamme" und muss mit äußerster Vorsicht behandelt werden.

    Wie kommt Ihr Tier an eine Leberschädigung?
    Bei der Blutuntersuchung zeigt sich, ob eine Infektion entweder mit Bakterien, oder mit Viren, als Ursache in Frage kommt. Auch eine Stauung des Blutes in der Leber führt zu bleibenden Schäden, genau wie auch eine Stauung der Gallenflüssigkeit, z.B. bei einer Verlegung der Gallengänge. Diese Stauungen beobachtet man entweder nach einer Verletzung, einem Schock, oder im Gefolge einer Herzschwäche. Auch Vergiftungen können bleibende Leberschäden hervorrufen, sie sind aber eine eher seltene Ursache. Einige Hunderassen, vor allem die Westhighland White und die Bedlington Terrier sowie der Dobermann und der Irische Wolfshund tragen in ihrem Erbgut die Gefahr, häufiger als andere Hunde leberkrank zu werden. Besonders Katzen entwickeln Leberprobleme dann, wenn sie länger als zwei Tage gehungert oder erbrochen haben. Die Hauptgruppe der Katzenpatienten sind dabei die, die übergewichtig sind oder die irgendwann mal übergewichtig waren.

    Was kann man dann, wenn das Tier schon krank ist, noch tun?
    Wenn es möglich ist, die Krankheitsursache zu ermitteln, wird deren Behandlung an erster Stelle stehen: Ein Tier mit einer Bakterien - Infektion bekommt über längere Zeit Antibiotika, ein herzkrankes Herzmedikamente und ein vergiftetes Tier ein Gegengift (wenn es eines gibt). Ist die Lebererkrankung entstanden, weil schon längere Zeit Erbrechen oder Durchfall bestehen oder hat das Tier länger nichts gefressen, wird eventuell ein Dauertropf seinen Kreislauf stabilisieren und die Durchblutung der Leber und auch der Nieren wieder in Gang bringen.

    Lebergewebe, das einmal zerstört ist, wird aber meist nicht wieder richtig und vollständig repariert. Es gibt auch bisher keine Maschinen oder Medikamente, die die zahlreichen Funktionen der Leber statt ihrer erfüllen könnten.

    Jegliche Behandlung hat also das Ziel, den verbliebenen, noch arbeitenden Teil der Leber möglichst aktiv und gesund zu halten, damit Ihr Tier mit der restlichen Leberleistung weiterleben kann. Um dies zu ermöglichen, werden Tabletten und Spritzen verabreicht, die helfen, die Leber besser zu durchbluten und die den Stoffwechsel aktivieren.

    Das Wichtigste aber ist eine Umstellung der Ernährung mit einem Futter, das der Leber möglichst wenig Arbeit macht.

    Diese Futter sind so zusammengesetzt, dass sie dem erkrankten Tier genügend lebenswichtige Nährstoffe aller Art zur Verfügung stellen. Andererseits aber werden die Inhaltsstoffe entweder gar nicht, oder zu einem geringeren Teil als bei "normalem" Futter über die Leber verarbeitet, damit diese entlastet wird. Leber - Spezialdiätfutter haben immer eine relativ hohe "Energiedichte" (d.h. viele Kalorien!), da die kranken Tiere meistens schlechte Fresser sind. Auf keinen Fall aber darf Ihr Tier Übergewicht bekommen, das versetzt der geschädigten Leber einen zusätzlichen Schlag! Bitte wiegen Sie Ihr Tier regelmäßig mindestens einmal pro Woche, das kann lebensrettend sein!

    Da vor allem bei der Eiweißverdauung viel Abfall anfällt, den die Leber entgiften muss, bestehen Leberdiäten aus viel mehr Fett und Kohlehydraten als normale Futter - das ist Absicht! Die verwendeten Proteine (Eiweiße) sind ausschließlich solche, die möglichst wenig Rückstände zum Entgiften zurücklassen. Außerdem werden nur Inhaltsstoffe verwendet, die wenig Kupfer enthalten, damit die Speicherkapazitäten nicht überlastet werden. Andererseits enthalten die Spezialfutter aber mehr Zink, Vitamin K, B E und C, denn davon braucht ein leberkrankes Tier mehr als ein gesundes.

    Eine Leberdiät ( damit ist die wirkliche "Diät" gemeint, nicht verwechseln mit dem futtermittelrechtlich nicht genau definierten Wischiwaschi - Begriff "Schonkost" !) ist also eigentlich ein Medikament. Wirkungsvoll helfen können Sie Ihrem Tier auch nur dann, wenn Sie das verordnete Medikament (nämlich die Leberdiät) nach einer Eingewöhnungsphase von einigen Tagen ausschließlich und konsequent bis an sein Lebensende füttern. Ihrem Tier geht es nämlich nur dann besser, wenn Sie die Behandlung richtig und ohne faule Kompromisse durchhalten und alle "lieben alten Gewohnheiten", wie etwa das tägliche Stückchen Leberwurst oder Käse, oder andere gutgemeinte, aber extrem schädliche Leckerchen ab sofort aus dem Leben Ihres Tieres ersatzlos streichen! Sollten Sie Tabletten verabreichen müssen, kann man entweder versuchen, diese direkt ins Maul zu geben (zeigt Ihnen Ihre Tierarzthelferin) oder, falls der Patient sehr bissig ist, die Pillen mit ein bisschen Butter, Sahne oder Quark "verkleiden".

    Was muss man außerdem beachten?
    Da die Leber ja nicht mehr richtig arbeitet, sollten Sie alle Situationen vermeiden, die Ihrem Tier Stress bereiten könnten. Damit verhindern Sie eine zusätzlich Inanspruchnahme des ohnehin schon bis an die Grenzen belasteten Immunsystems. So sollten Sie also z.B. nicht gerade jetzt ein neues Haustier anschaffen. Auch die Impfungen, die Ihr Tier vor schweren Krankheiten schützen, sollten unbedingt weiter regelmäßig durchgeführt werden, ebenso wie die Wurmkuren, die man ja alle drei Monate verabreicht. Auch homöopathische Medikamente werden immer öfter zur Unterstützung der Leber eingesetzt.

    Bis auf die veränderte Ernährung und die zu verabreichenden Medikamente kann Ihr Tier weitgehend sein gewohntes Leben führen, allerdings mit zwei Ausnahmen, die es bei Katzen zu bedenken gilt: Sollte die Lebererkrankung auf eine für andere Katzen ansteckende Virusinfektion, wie Katzenleukämie oder Katzen- AIDS zurückzuführen sein, könnte Ihre Katze ja andere Katzen anstecken und töten. Deshalb darf eine so infizierte Katze ab sofort nicht mehr ohne Leine und Aufsicht nach draußen gehen - aber das versteht sich ja eigentlich von selbst, oder?

    Und die zweite Einschränkung? Viele Katzen, die draußen herumlaufen, werden nicht nur zu Hause, sondern auch von Freunden und Nachbarn gefüttert. Da eine leberkranke Katze aber nur noch Leberdiät- Futter fressen darf, müssen Sie sie entweder von den fremden Fleischtöpfen fernhalten oder den Nachbarn ein "Kontingent" an Spezialnahrung für Ihre Katze zur Verfügung stellen. Mit einem Bisschen Initiative werden Sie dann noch eine schöne Zeit mit Ihrem Tier verleben können.

    Bei einer so schweren Erkrankung, wie sie Ihr Tier erworben hat, müssen außerdem regelmäßige Kontrolluntersuchungen zeigen, wie sich der Zustand der Leber entwickelt hat. Bitte halten Sie im Interesse Ihres Tieres die Untersuchungstermine unbedingt ein!

    Fazit:
    Lebergewebe, das einmal geschädigt ist, kann normalerweise nicht vollständig repariert werden
    Ziel jeder Leberbehandlung ist, den noch arbeitenden Teil des Organs funktionsfähig zu halten
    Die Behandlung kann nur Erfolg bringen, wenn sie sehr konsequent und bis ans Lebensende durchgeführt wird
    Die wichtigste, weil lebensrettende und lebensverlängernde Behandlung ist die Umstellung der Ernährung Ihres Tieres auf eine Leber"diät"
    Hund und Katzen mit der Diagnose "Leberschaden" können sehr häufig noch viele Jahre bei guter Lebensqualität weiterleben
    Regelmäßige Kontolluntersuchungen der Leberwerte und des Blutbildes sind überlebenswichtig, die Termine sollten peinlich genau eingehalten werden.


    © März 2004, Dr. med. vet. Petra Sindern, Neu Wulmstorf

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