So, jetz zermatere ich mir hier seit Tagen den Kopf, statt mich einfach vertrauensvoll an die "Profis" zu wenden...

Also, wie ihr ja vielleicht wisst besuchen wir kommenden Samstag zum ersten Mal die kleinen Welpen. Heute sind sie auf den Tag genau vier Wochen alt, dass heißt am Samstag sind sie am Anfang der fünften Woche.
Nun frage ich mich die ganze Zeit, wie die Welpen denn so sind. Auf was kann ich mich einstellen? Ab wann kann ich denn schon so viel Charakter sehen, dass wir uns einen aussuchen können? Mir wurde gesagt so in der fünften bis sechsten Woche. Klar, ich weiß auch, dass kann man nie so genau sagen, wir haben es ja mit Lebewesen zu tun und da ist nicht alles so klar abzugrenzen und auch immer ne individuelle Geschichte.
Aber ich wüsste einfach gerne mal was da so auf mich zukommt. Neben knuddeln und wuseln und süß finden und zwicken und solchen Dingen. Kann man denn schon ein bisschen Persönlichkeit erkennen? Auf was kann oder sollte ich achten (neben den bekannten Dingen wie "schauen sie gesund aus" und "verhalten sie sich alle "normal""). Was man lesen kann zu diesem Thema hab ich schon verschlungen. Aber was sagt eure Erfahrung? Habt ihr Tipps? Anregungen? Sonstiges?
Ich freu mich über alles, auch Erfahrungsberichte! Ich hoffe ihr versteht mich - ich bin einfach so unglaublich aufgeregt und freu mich so, will aber auch nicht vergessen auf wichtige Dinge zu achten und mitzunehmen was geht!

Bevor Unklarheiten aufkommen: Selbstverständlich ist die Kamera schon bereitgelegt und ich werde natürlich Bericht erstatten und euch viele Fotos machen!!!!

Hallo Dina,

also erst einmal vorab: Wir sind absolut keine Profis, was das angeht - Max war (und ist bisher) der einzige Welpe, den wir selbst ausgesucht und mit nach Hause genommen haben.
Deshalb kann ich dir nur sagen, was wir damals gemacht haben und was wir erlebt haben (und das war leider nicht unbedingt schön ) .

Wir waren auch damals das erste Mal zum gucken, als die Kleinen ca. 4 Wochen alt waren. Wahnsinng spektakulär war das ehrlich gesagt nicht, die Kleinen wurden aus der Wurfbox genommen (mussten erstmal wachgemacht werden; fand ich nicht so gut, dass die extra für uns geweckt wurden) und durften bisschen draußen rumtaumeln Die ganze Show war recht schnell wieder vorbei, denn die Kleinen haben eigentlich nur nach Mamas Zitze gesucht, genuckelt und sind dann wieder selig eingepennt Uns wurde damals auch gesagt, dass man in dem Alter noch gar keine Charaktereigenschaften o.ä. sehen könnte, weswegen die Welpen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht "verteilt" wurden.

Beim zweiten Besuch waren die Süßen schon 6 Wochen alt und deutlich fideler. Einige haben zwar noch viel gepennt, aber einige andere waren schon mutiger und sind auf Erkundung gegangen und haben schon mit einem kleinen Ball gespielt. Damals waren ca. 8 Interessenten vor Ort, was ich sehr schade fand, denn man konnte sich kaum in Ruhe die Kleinen anschauen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass man darauf aber unbedingt bestehen sollte, damit man sich wirklich ein gutes Bild von den einzelnen Welpen machen kann.

Wir haben damals gezielt nach einem Welpen gesucht, der schon agil ist und viel spielt (vor allem mit einem Ball), weil mein Mann irgendwo gelesen hatte, ein hoher Spieltrieb sei gut für späteres Training. Letztlich haben wir uns u.a. dann eben deswegen für Max entschieden, weil er einer der weinigen war, der schon "heiß" auf den Ball war - und heute haben wir tatsächlich einen absoluten Balljunkie, der für seinen Gummiball sterben würde (was aber auch nicht immer gut ist )

Außerdem haben wir "kleine Tests" gemacht um zu sehen, wie menschenbezogen die Welpen sind. Welcher kommt, wenn man lockt? Welcher lässt sich auch mal in der Hand quasi sanft umdrehen/ auf den Rücken drehen ohne sich sofort zurückzurollen? Wie gehen die Welpen untereinander miteinander um? Wer schiebt wen wann und wie von Mamas Zitze weg? Wir haben das in einem Rottibuch gelesen, aber ehrlich gesagt habe ich heute so meine Zweifel, wie aussagekräftig diese "Test" wirklich sind...

Wie gesagt haben wir uns also nach ca. 6 Wochen festgelegt - und dann kam der Tag der Abholung und der Alptraum begann....

Wir sind also morgens hier los, um mittags beim Züchter zu sein und waren natürlich voller Vorfreude. Endlich angekommen gab es eine Runde kuscheln mit den Welpen (es war großer Trennungstag; gleich mehrere Welpen wurden an diesem Tag abgeholt) und dann sollten noch "Abschiedsfotos" gemacht werden....blöd nur, dass unser Mäxchen grad irgendetwas spannendes in einem Loch im Rasen gefunden hatte und sich partout nicht davon trennen wollte. Also wollte der Züchter ihn hochnehmen...und Max fing sofort an zu knurren, richtig wild und aggressiv, hat sogar versucht, nach dem Züchter zu schnappen (Ich möchte an dieser Stelle jetzt nicht erwähnen, was der Züchter gemacht hat, aber heute würde ich ihn dafür... ).

Du kannst dir denken, dass ich völlig geschockt war - von Max und vom Züchter. Wir mussten nun aber erst einmal zu einer nahegelegenen Gastsätte, um dort noch den theoretischen Sachkundenachweis abzulegen, denn sonst hätten wir Max nicht mitnehmen dürfen. Auf der Fahrt dorthin habe ich im Auto nur geheult, war immernoch völlig geschockt und habe zu meinem Mann nur gesagt: Ich will diesen Hund nicht! Ich nehme den nicht mit nach Hause!!! (Bitte seid nicht zu hart mit mir; heute weiß ich, dass Mäxchens Reaktion völlig normal war, aber damals hats mich einfach umgehauen - und ich war auch ehrlich gesagt noch sehr von meinen Vorurteilen gegenüber Rottis geleitet). Das war einfach alles zu viel für mich.

Nunja, nach bestandener Prüfung sind wir zurück, um Max nun doch mit nach Hause zu nehmen. Die Züchterin begrüßte uns mit Max auf dem Arm und versuchte wirklich alles um mir zu versichern, dass mt dem Welpen alles ok ist. Ich hatte da aber noch so meine Zweifel und bin mit einemsehr mulmigen Gefühl und dem welpen auf dem Schoß heimgefahren.

Man sagt ja oft sowas wie: Wenn ich die Geschichte heute erzähle, lache ich darüber - bei mir ist das nicht so.
Ist für euch vielleicht albern, aber bei mir sitzt das tief, denn ich habe nachdem wir zuhause waren, klein Mäxchen mit Argusaugen betrachtet anstatt mich unbefangen über den Neuzugang zu freuen und die Zeit mit ihm zu genießen.
Ich bin auch heute nicht sonderlich gut deswegen auf den Züchter zu sprechen, denn wenn er nicht so reagiert hätte, wie er es getan hat, hätte Max wahrscheinlich auch gar nicht so reagiert und hätte mich nicht in Angst und Schrecken versetzt. Und wir hätten freudvolle erste Wochen gehabt...

Heute ist das alles natürlich vergessen; ich liebe meinen dicken Stinker und er ist weit davon entfernt, auch nur annähernd aggressiv o.ä. zu sein. Ich würde ihn für keinen Hund der Welt eintauschen wollen und wenn ich daran denke, was ich damals im Auto gesagt habe, habe ich ein fürchterlich schreckliches Gewissen und komme mir saudämlich vor
Ein bisschen bin ich auch der Meinung, man hätte mir damals gar keinen Rottiwelpen geben sollen

Lass dir bitte vor dem Hintergrund dieser Geschichte sagen: Man sollte das Verhalten der Welpen nicht überbewerten!
Test hin oder her - letztlich seid ihr maßgeblich daran beteiligt, was aus eurem Hundi wird!

Hör auf dein Bauchgefühl und lass die Welpen einfach mal auf dich wirken - ihr findet schon den richtigen für euch!

Huhu
Also wir haben Ronja das erste mal mit acht Wochen gesehen & da war ja schon etwas mehr "Charackter" zu erkennen
Aber so sehr spektakulär war das da auch nicht... Die Welpen kamen zwar hin und wieder mal vorbei, um die Schleife meiner Schuhe anzuknabbern, waren dann aber auch sehr schnell wieder untereinander beschäftigt.
Für uns kristallisierten sich aber dennoch sehr schnell die unterschiedlichen Chraktäre heraus und so konnten wir eigentlich recht zügig "unseren" Welpen erkennen

Ich wünsche euch viel Spaß beim Welpen gucken - Und vergiss die Bilder nicht!

Ich habe geschaut, wie sich die Kleinen halt so gegenüber den Geschwistern verhalten. Die Schnappschildkröten habe ich zwar auch mal hochgehoben, aber das war nix für mich. Die etwas zurückhaltenderen waren okay. Aber letztendlich habe ich mich für den dicken coolen entschieden, der in dem Trubel lag und den nix erschüttern konnte. Auch beim Hochheben und mal sanft umdrehen, blieb er entspannt liegen und schaute mich nur erstaunt an. Das war dein mein Dexter.

Vielleicht war er auch einfach nur müde, aber ich dachte mir, das isser.

Hallo!

Also richtig ausgesucht habe ich von meinen Hunden eigentlich nur Bruno.
Es waren noch fünf Rüden aus dem Wurf zu haben. Da ich die Möglichkeit hatte sie sehr oft zu besuchen, habe ich mich immer am Boden gesetzt und die Hunde untereinander beobachtet.
Wie sie spielen, wie sie mit verschiedenen Situationen umgehen usw. 2 waren in meiner engeren Wahl und Bruno ist es dann geworden. Es war auch viel Bauchgefühl dabei.
Ich habe meine Entscheidung noch keine einzige Sekunde bereut, dieser Hund ist einfach ein wahres Goldstück!

Meine Mischlingsdame Nicki bekam ich im Alter von 7 Monaten, misshandelt und sehr ängstlich.
Aik kam auch als Welpe zu uns, allerdings hat den meine Ex-Schwiegermama damals ausgesucht (sie hatte sehr viel Erfahrung mit Hunden/Rottweilern). Er war auch ein Traumhund, nur leider immer krank.

Und meinen Dobermann Fedi habe ich bekommen weil ich mich einfach verliebt habe
Da kenne ich aber die Züchter schon sehr lange und weiß das die Hunde super aufwachsen usw.

Ein bisschen kann euch sicher auch der Züchter beraten. Der kennt schließlich die Rasselbande am Besten. Überlegt euch was ihr mit dem Hund später machen möchtet. Familienhund oder eher mehr Sport? Es sollte (wenn es der 1. Hund ist) auch nicht gleich der dominanteste im Rudel sein, usw.

lg Evi

Bei Hund Katze Maus kam vor einigen Wochen ein Beitrag wie man den richtigen Welpen aussuchen kann. In dem Fall ging es um einen Dalmiwelpen. Ich fand den Beitrag sehr gut. Im Internet kann man den sich noch einmal anschauen.

Vielen Dank schon mal für die vielen Beiträge und Erfahrungen!
Ihr habt eure Welpen also frühestens mit 6 Wochen ausgesucht, habe ich das richtig verstanden? Das heißt am Samstag werden wir nur bisschen kuscheln und gucken, aber sonst nicht viel, oder?
Wie man einen Welpen aussucht, bzw. den richtigen findet hab ich schon gelesen. Aber den Beitrag seh ich mir noch dazu an, etwas mehr schadet ja nie - danke für den Tip, Stefanie. Ich glaube auch, dass sich das dann schon ergeben wird. Ich wollte vor allen Dingen wissen, auf was ich denn nun am Samstag schon achten kann. Aber das is wohl nicht ganz so viel und ich muss einfach warten... Aber das ist ja soooooooo schwer
Wir wissen auch schon, was wir mit dem Hund machen möchten und wir wissen auch schon, was es für einer werden soll. In erster Linie soll er Familienhund sein (denn in einigen Jahren kommen noch Kinder dazu). Aber damit Frauchen was zu tun hat und dem Hund auch nicht langweilig wird, soll auch Hundesport betrieben werde. Ich denke dabei an Fährten oder Mantrailling und Obedience. Einfach auch mal schauen, was Hund und Frauchen gefällt.
Der Hund wird in der Stadt wohnen, Kinder um sich rum haben und hat Ersthundebesitzer. Also solls einer vom Schlag Extracool sein. So wie es Gudrun von ihrem Dexter geschidert hat.

Oh Nicole, das is ja echt sch... gelaufen bei dir. Zum Glück hast du das aber verdauen können und hast deinen Max ins Herz geschlossen. Vielen Dank für deine Geschichte, das hat mir geholfen! Ich finde auch du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen oder dich zu schämen! Man muss sich einfach erst einlassen und Neues kennenlernen und jeder empfindet dabei anders. Ich hab wirklich viel gelesen und viele Videos und Sendung geguckt, aber das ist einfach was ganz anderes als Dinge live zu erleben, das werd ich schon auch noch feststellen. Und Fehler machen gehört (leider) auch immer dazu - jeder macht sie halt an ner anderen Stelle. Hauptsache man lernt daraus - und es geht immer weiter