Hallo

Habe mal wieder eine frage:

Und zwar macht mein Ben seit ca 1ner Woche die Wohnung kurz und klein wenn wir weg sind.

Ben ist nicht alleine unser alter Labrador leistet Ihm Gesellschaft .

Die beiden sind für 4-5 Stunden unbeaufsichtigt.

Wie gesagt..bis vor 1ner Woche hat er nix gemacht.Nun kommt man nachhause und schimpft mit Ihm aber es wird nur schlimmer.

Was kann man machen?



Ps. Ich weis schon das das Trennungsangst ist aber die Wohnung kann er mir nicht zerlegen.Will Ben aber auch noch nicht raus in den Zwinger Stecken da er noch so Jung ist.

Trennungsangst , Langeweile wegen zu geringer Auslastung - kann mehrere Gruende haben . Was macht ihr denn an Aktivität mit ihm bevor ihr geht ? Schimpfen bringt da leider gar nix dafür müsstest du in schon auf frischer Tat ertappen im Nachhinein versteht er nicht wirklich , was er falsch gemacht hat , würde ich sagen

Stefan schrieb:

Nun kommt man nachhause und schimpft mit Ihm aber es wird nur schlimmer.

Also das Schimpfen kannst du dir schonmal sparen, das bringt nichts - es sei denn, du erwischt ihn auf frischer Tat.
Ansonsten kann er nämlich deinen Tadel nicht mehr mit der Tat in Verbindung bringen; folglich weiß er nicht, wofür er geschimpft wird - und hört deshalb auch nicht auf
Im schlimmsten Fall schadet das eurer beziehung und er verliert das Vertrauen, wenn du ihn ständig für etwas bestrafst, an das er sich nicht erinnern kann...

Ich muss ehrlich sagen, dass ich 4-5 Stunden allein schon heftig finde für so einen kleinen Wurm, auch wenn euer Großer dabei ist. Ist doch klar, dass er sich ne "Beschäftigung" sucht.
Abgesehen davon gibt es durchaus im ersten Lebensjahr mal Phasen der Zerstörungswut, das hatten wir ja grad eben erst ein einem anderen Thread...

Wie siehts denn mit der Auslastung vorher aus? Ist natürlich schwierig, da das richtige Maß zu finden bei einem Welpen.
Aber wenn ihr ihn schon so lange alleine lassen müsst, dann könntest du vielleicht mit ihm immer so 10-15 Minuten Kopf- oder Nasenarbeit machen, damit er schön müde ist, wenn ihr weg geht.

Außerdem würde ich ihn räumlich begrenzen. Bring ihn irgendwo unter, wo es egal ist, ob er randaliert.
Am besten in einem Raum, wo nicht viel drin ist. Dann leg ihm Spielzeug hin, das nicht kaputt gehen kann oder gib ihm ein möglichst lang anhaltendes Leckerli.

Mein Hund hat sich in dieser Zeit auch einfach gern was zum Kauen gesucht, weil ja irgendwann die richtigen Zähne durchkommen. Ich würde ihn vor der Arbeit schon müde machen, alles Wichtige in Sicherheit bringen und dann genug Welpenkauzeug zur Beschäftigung anbieten, vielleicht auch so einen Futterball, wo wer sich die ganze Zeit selbst beschäftigen kann.

Fussel hat sich damals meine Brille genommen und den Bügel abgekaut, dann bin ich ein halbes Jahr mit Knabberspuren auf der Nase rumgelaufen... Kleiner Hund mit riesen Zerstörungswut.

Wie verhält er sich denn im allgemeinen wenn ihr zu Hause seit? Läuft er euch immer hinterher, liegt die ganze Zeit bei euch?

Mit den Stunden finde ich es nicht zuviel, die er alleine sein muss.

Also morgens bevor ich zur Arbeit gehe stehen 20-30 min spazierengehen auf dem Plan.

Danach bekommt er fressen.

Bevor ich zur Arbeit fahre wird noch ca.10min mit dem Ball gespielt danach kann er immer schön Häufchen machen

10-15 min bevor ich fahre lasse ich die Hund runterkommen damit sie ruhig werden

zum Abschluss werden noch keine Leckerlies im Raum verteilt zum suchen.

(Kauknochen oder ähnliches geht nicht weil die beiden Hunde sich dann angiften)

Unsere Nachbarn sagen auch die Hunde wären ruhig und würden nur beim Postboten zu hören sein.

Wenn ich zuhause bin läuft Ben mir fast immer nach (manchmal geht er auch alleine raus und spielt mit dem anderem Hund oder ist bei meinen Eltern zum schmusen) aber das immer nur für 5-10 min dann ist er wieder bei mir.

Heute habe ich Ben auch mal kurz in die Küche gesperrt weil ich die Katzen gefüttert habe und da hat er sofort in die Wohnung gepinkelt.Denke aus Wut weil ich ihn weggesperrt habe. (und ja wir waren vorher draußen und haben da gesessen er hätte also zeit zum Pinkeln gehabt)

Denke er ist einfach in der Pubertät weil man so langsam am verhalten beim Spazierengehen merkt das er sich was verändert vom Wesen

Naja von Pubertät kann noch jicht so ganz die Rede sein Aber auch ein Hund in Ben's Alter testet seine Grenzen aus. In der Pubertät wird das ganze noch um einiges"amüsanter"

Das mit dem schimpfen finde ich persönlich schon richtig und nicht so schlimm

Weil wenn Ben was kaputt gemacht hat und ich zeige drauf ohne ihn anzuschauen warum legt er sofort seine Ohren an und schaut bedröppelt ohne das man was sagt. Ich schreie Ihn natürlich nicht an aber es ist schon bestimment von der Körpersprache her (geschlagen wird in meinem Haushalt natürlich auch nicht----geht gar nicht)

Was ich damit sagen will ist: Ich Persönlich denke schon das Hunde wissen was sie machen oder gemacht haben auch wenn es 2 3 4 Stunden zurück liegt.Ich Wette eure Hund Verhalten sich auch genau so...



(Das ist meine eigene Meinung)

Auf Pubertät bin ich gekommen weil seine Hoden auch seit wenigen Tagen in den Hodensack gerutscht sind

Stefan, ein Hund weiß innerhalb einiger Minuten schon nicht mehr was er getan hat. Wenn du nach Hause kommst und ihn anmeckerst, ist das eine ganz natürliche Reaktion von Ben.
Wenn man Hunde nicht auf frischer Tat ertappt und dann böse ist, macht man höchstens das Vertrauen kaputt, bewirkt aber sonst gar nichts.

Stefan schrieb:

Weil wenn Ben was kaputt gemacht hat und ich zeige drauf ohne ihn anzuschauen warum legt er sofort seine Ohren an und schaut bedröppelt ohne das man was sagt.

Ja logisch, weil du durch deine Körpersprache ausdrückst, dass du gerade "not amused" bist. Das merkt er schon und versucht natürlich, zu beschwichtigen.

Aber nur weil er beschwichtigt, heißt das noch lange nicht, dass er auch weiß, warum du sauer bist


Aber egal ob man nun an das schlechte Gewissen beim Hund glaubt oder nicht: Fakt ist doch, dass dein Schimpfen offensichtlich nichts bringt, den sonst hätte er ja schon aufgehört.

Und wie sagt man doch so schön: Wenn ein Verhalten nicht zur Änderung einer Situation beträgt, hilft es dabei, sie aufrecht zu erhalten

Persönlich würde ich (auch schon allein) deshalb meine Luft sparen und lieber an anderen Stellen ansetzen


Hier mal noch ein Beispiel aus der "Worst-Case-Scenario"-Schublade unserer Hundeschule:

In den Hauptrollen :Ältere Frau mit Jungspund-Münsterländer (etwas über einem halben Jahr).

Wenn Frauchen einkaufen ging, fing Jungspund immer schön an, die Wohnung zu zerlegen. Mit Vorliebe mussten die Sofakissen dran glauben.
Wenn Frauchen dann wieder nach Hause kam, gabs natürlich Schimpfe - geholfen hats nichts, weitergemacht wurde trotzdem nach dem gleichen Schema.
Als die Situation mal wieder genauso ablief und Frauchen wieder losschimpfte, beschloss Jungspund, dass er sich das nicht mehr länger gefallen lassen will und ging zähnefletschend auf Frauchen los.
Frauchen bekam Angst, Jungspund Oberwasser. Sie musste den Hund letztlich abgeben, weil er sie nur noch angegangen ist.

Wie gesagt "worst case" - kann so passieren, muss es aber nicht. Sicherlich spielten noch viele weitere Dinge in der Beziehung zwischen Frauchen und Hund eine Rolle dabei, dass es soweit gekommen ist.
Aber wie man sieht kann ein aus Hundsicht unberechenbares Verhalten des Halters beim Hund auch mal Auslöser für Aggression werden.

Wenn er Dir überall hinfolgt, würde ich da mal genau anfangen mit ihm zu üben. Also wenn Du zuhause bist, seinen "Kontrolwahn" eingrenzen und ihn immer wieder mal für eine Zeitlang auf seinen Platz schicken. In der Regel löst sich das andere dann von selbst.

Nach langem hin und her mit Ben haben wir zwei eine Übereinkunft gefunden

ich habe es morgens mit ner 3/4-1 Stunde spazieren gehen versucht und Hunde getrennt und Kauknochen usw. Nix hat funktioniert!!!!

Jetzt sind beide Hunde im Flur plus ein Karton den Ben halt Zerfleddern darf

Bis jetzt funktioniert das ....hoffe es ist wirklich nur ne Phase

Solange er etwas spannendes zum Zerlegen hat, wird er den Rest des Inventars in Frieden lassen