Erziehung eines Welpen Schritt für Schritt

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    • Erziehung eines Welpen Schritt für Schritt

      Hallo ihr lieben,

      ich hoffe mal dass der Beitrag hier nicht zu kompliziert oder lang wird, ich hab euch ja bei meiner Vorstellung schon ungefähr gesagt worum es bei mir aktuell geht. Ich versuche euch einfach mal ein paar Fragen so kurz und verständlich wie möglich zusammen zu fassen.

      Also ganz uninformiert bin ich natürlich nicht, ich hab mir über die letzten 12 Monate ein wenig an Literatur zur welpenerziehung zugelegt und natürlich auch YouTube genutzt um mir mal anzuschauen wie einige Tipps in die Praxis umgesetzt werden, dennoch kann natürlich in einem Video oder einem Buch nicht jede Frage bis aufs kleinste Detail beantwortet werden, darum dachte ich ich frage euch jetzt einfach mal:

      Also wenn ihr euch einen Welpen zulegt, wann fangt ihr quasi an mit der Erziehung? Also mir ist klar, dass man mit konsequenter Regelumsetzung sofort beginnt, also dass man Sachen die später verboten sein sollen am Anfang gar nicht erst durchgehen lässt, z.B (falls man es nicht möchte) dass man von Anfang an direkt unterbindet wenn der Hund ins Bett springt oder ähnliche Dinge. Aber meine Frage geht da eher um Leinenführigkeit usw. Wann fangt ihr damit an? Und wie handhabt ihr das vorher? Also angenommen jetzt der/die kleine ist frisch eingezogen und ihr bringt sie/ihn raus um das Geschäft zu erledigen, wie macht ihr das dann? Ich lese überall dass das wichtigste in einer hundeerziehung die Konsequenz ist, darum frage ich mich, fangt ihr mit dem leinenführigkeitstraining direkt beim ersten Mal strullern an? Wenn ja, wie? Wenn nein, wie macht man es dann? Einfach die ersten Tage wild in alle Richtungen schnüffeln und ziehen lassen? Und wann würdet ihr damit anfangen?

      Praktiken dem Hund langsam an die leinenführigkeit heran zu tasten sind mir natürlich einige bekannt, ich frage mich nur ob ihr direkt von Anfang an damit beginnt oder ob es einem bestimmten Zeitpunkt gibt wann man damit anfängt.

      Vielen Dank schonmal für die Antwort. :)
    • ....die Antwort wird dir jetzt nicht wirklich gefallen fürchte ich. Denn die lautet:

      Kommt drauf an...

      ^^ ist aber wirklich so. Es hängt z.B. wahnsinnig viel davon ab. ob dein Welpe bereits vom Züchter an das Tragen eines Halsbandes gewöhnt ist oder nicht. Oft ist es nicht so. Und eine Leinenführigkeit trainieren hängt natürlich extrem dvon ab, dass du die auch befestigen kannst. Kennt das Baby ein Halsband noch nicht und du kommt mit Halsband UND Leine gleichzeitig wirds ganz schön heftig...meine z.B. kannte KEIN Halsband und sie hasste das Ding wie der Teufel das Weihwasser zu Anfang. Da hast du dann erstmal damit zu tun, den Welpen an das Tragen von Halsband zu gewöhnen.

      Wenn das klappt kommt es dann auch wieder auf den einzelnen Hund an, wie früh man damit beginnt. Wie ist der so drauf...extrovertiert, introvertiert, ängstlich, forsch, viel Bewegungsdrang, auch von dir weg oder nicht usw.

      Als allgemeine Empfehlung gilt selbstverständlich: Mach die Leine zwar dran, sobald das möglich ist, aber: Niemals zerren, ziehen zoppeln an der Leine. Das hat auch jetzt noch null mit Leinenführigkeit zu tun. Einfach nur "Gewöhnung". Und Geschäft machen und lösen an der Leine sollte für das Baby immer sehr sehr zwanglos sein...sprich, der Hund sucht seinen Löseplatz und du taperst mit...egal wie oft das hin und hergeht zu Anfang.Glaub mir, du bist froh, wenn er das überhaupt draußen tut, wenn du mit ihm rausgehst. Aber wenn du "Gassi" gehst, dann natürlich schon direkt anfangen, das Baby zu dir zurück zu locken, wenn es in die Leine donnert. Aber nicht ziehen oder zerren. aber du sagstest ja bereits, dass dir die Praktiken zum erlernen bekannt sind. Wobei ja ein "Gassi gehen" auch in den ersten Monaten eher nicht wirklich gegeben ist. Mach das spielerisch, aber von Anfang an. Hock dich mit ihm hin und locke und rufe ihn, mache dich interessant, spiele mit ihm...mit und ohne Leine. Vertrauen aufbauen ist das wichtigste. Erst, wenn der Hund das hat (und das dauert auch als Welpe nicht Tage sondern wirklich Wochen und Monate), dann kannst du mit der Ausbildung beginnen. Und was das Laufen angeht, immer schön an die 5 Minuten Regel halten. Die ist dir sicher bekannt, wenn du dich eingelesen hast.
      Heißt aber auch nicht, den Hund alles machen lassen. Was er nicht soll, muss vom ersten Tag n wirklich unterbunden werden...nicht ins Bett, nicht auf Couch, schnappen und beißen in Hände (auch wenn es spielerisch ist), hochspringen, in einen betstimmten Raum reinlatschen (bei mir ist es die Vorratskammer) oder was auch immer man selbst im Alltag nicht dulden möchte...da mit "Nein" opder eben dem Befehl, den du dafür aussuchst sofort unterbinden, runterheben von der Couch, rausholen aus der Kammer oder was eben auch immer...beim schnappen in die Hacken und die Hände auch mal laut "Aua" und sowas. das sind alles Dinge die viel viel viel viel wichtiger sind als Leinenführigkeitsübungen. Damit haste schon sehr viel zu tun zu Anfang.

      Und immer schön langsam....langsam mit den jungen Pferden. Nicht gleich zuviel. Du überforderst so ein Würmchen auch schnell und machst zuviel. Das sollte vermieden werden. Ganz wichtig ist: Ruhe lernen!!! Das fällt einigen Hunden recht schwer. Ich dachte immer, so ein Welpe pennt 22 Stunden und tanzt 2 Stunden Samba....meine jetzige war komplett umgekehrt und das allerschwierigste für sie ist und war Ruhe lernen.

      Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen

      It doesn't matter that you are not here in person as long as you are here in my heart (the little prince)

      Chris * 28.03.00 +16.05.08
      Gero * 23.09.2007 +09.01.2017
    • Hallo Patrick,

      Bücher und Videos sind das eine...ich bin der Typ der gerne mit jemanden unter vier Augen spricht... vieles wird aufgebauscht, vieles niedlich geredet...einen Mittelweg zu finden...das wird deine Meisterstück sein...

      Wenn man sich einen Welpen zulegt, dann Schritt für Schritt...die ersten Tage würde ich gar nicht spazieren, er soll dich kennenlernen, die Familie und die neue Umgebung kennenlernen...lass Ihn oder Sie in den Garten na pisseln...die erste zwei bis drei Wochen sollte der Welpe ankommen...wissen wo er zukünftig lebt, wohnt...usw.

      Und dann Schritt für Schritt mal rausgehen, mal um den Block laufen...aber Piano...lass Ihn schnuppern, lass ihn ziehen...für den Welpen ist alles neu...

      Dann langsam mit einfachen Kommandos starten...Sitz, Platz...NEIN... viele Hundehalter denken, das NEIN kennen alle Hunde...das ist aber nicht so, Welpen müssen genauso das Kommado Nein lernen wie alles andere...

      Vielleicht kennst du den einen oder anderen Hundemenschen mit dem man sich vernünftig unterhalten kann...ohne TikTok oder Instavideos...
    • Vielen Dank euch zweien erstmal für die Antworten. Einige Fragezeichen vor meinem Kopf sind auf jeden Fall schonmal verschwunden. Ich bin zwar mit Hunden groß geworden, aber das waren immer Tierschutzhunde, nie Welpen. Und ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass die Erziehung immer meine Mutter übernommen hat. Die 5 Minuten Regel ist mir natürlich geläufig, 5 Minuten pro Lebensmonat oder 1 Minutr pro Lebenswoche. Die gängigen Methoden einen Hund in die Leinenführigkeit zu begleiten sind mir natürlich auch bekannt, ehrlich gesagt aber auch nur im theoretischen Teil in Form von Videos usw. Ich habe schon etliche Videos von Stephanie Salostowitz bei YouTube geschaut und derzeit bin ich dabei das Buch vom „welpentrainer“ André Vogt zu lesen. Und das mit der „Ruhe lernen“ und impulskontrolle usw ist mir auch bekannt, gerade auch das impulskontrolle für die leinenführigkeit und abrufbarkeit extrem wichtig ist, aber da ich absolut keine Erfahrung mit Welpen habe, habe ich mich einfach gefragt wie man wohl einen Welpen an die ersten Erziehungsmaßnahnem herantastet. Ich hatte halt immer den Gedanken, dass wenn ich meinen Welpen an der Leine erstmal schnuppern lasse oder erstmal ziehen lasse bis er einen passenden Ort zum erlösen gefunden hat, dass das mit Inkonsequenz gleichgesetzt werden könnt. Vielen Dank also, dass ihr mich da erstmal belehrt habt. :)
    • DAS hat nun weniger mit Inkonsequent sein zu tun. Leinenführigkeit ist ja wirklich schon "forgeschrittenes" lernen...da müssen ja shcon einige Befehle erlernt sein, um das gut umzusetzen....alles auf einmal geht nicht und es gibt sehr viel mehr, das früher dran sein sollte.

      Und lösen und das noch draußen, muss auch gelernt sein (ich kann dir ein Lied singen davon...meine Hoheit hat schnell gepeilt, dass sie rausgehen soll, also die Richtung hatte sie super drauf, hat aber ewig lange die Vorderpfoten auf die Terasse gestellt und die Hinterbeine mitsamt dem Teil, wo Pippikacke rausfällt konsequent drinnen gelassen und war sich sicher, sie hat nun alles fein und brav gemacht) und das Lösen geht viel besser, wenn das Tier sich dabei wohlfühlt und nicht noch durch dich dabei verunsichert wird. Du kannst natürlich versuchen, ihn an einen bestimmten Ort zu gewöhnen, indem du ihn zum lösen immer genau dorthin bringst. Aber wenn ihr draußen seid und er muss und sicht seinen Platz, dann lass ihn.


      Konsequenz bedeutet ja auch nur, dass Du Dinge, konsequent "durchsetzt"...das heißt: immer gleich....nicht heute so und morgen so. Das hat auch nix mit Härte zu tun. Einfach: wenn er nicht auf die Couch soll, dann darf er halt auch wirklich NIE drauf. und IMMER, wenn er es versucht, wird er eben mit immer dem gleichen Befehl sanft da wieder runterbefördert. Und nicht: Och, heute ist Omi Elfriede da, da drücken wir mal ein Auge zu"...nein, IMMER nicht rauflassen.

      Aber bis man an die Leinenführigkeit kommt dauert es einige Monate. Denn das ist ja durchaus etwas komplexer als nur ein "darf ich oder darf ich nicht" zu erlernen.

      rottis sind zudem Spätentwickler und auch Spätzünder...aber: was einmal sitzt, das sitzt dann meistens auch. Du kannst dich mal grob an der Richtlinie halten, dass Du für die Grundlagenausbildung deines Rottis mind. 3 Jahre rechnen kannst.

      Und man lernt mit jedem Hund dazu. Ist einfach so. Weil keiner wie der andere ist. Ich will dir damit nur sagen, dass man im Voraus nie so genau weiß, welches Pralinchen aus der Schachtel Deines ist und wie es dann läuft. Ein Standard-Rezept gibt es nicht. Es gibt gute Gerüste, aber wie sie gefüllt werden muss man sehen. Das wichtigste ist wirklch: NICHT ZUVIEL auf einmal.

      It doesn't matter that you are not here in person as long as you are here in my heart (the little prince)

      Chris * 28.03.00 +16.05.08
      Gero * 23.09.2007 +09.01.2017
    • Ich würde mir da jetzt an deiner Stelle auch nicht gleich so einen Stress machen.
      Als wir unseren Welpen bekommen haben, haben wir Ihn erstmal erkunden lassen. Beim Pinkeln hatte er sein Geschirr und Leine an, aber eigentlich mehr für uns zur Absicherung, genutzt haben wir es nicht wirklich.
      Die erste wirkliche "Erzieherische Maßnahme" die wir dann umgesetzt haben war der Hand Touch (Andre Voigt / Welpentrainer), da wir dieses Signal/Kommando dann für die spätere Leinenführigkeit genutzt haben.
      Und so sind wir sehr gut gefahren. Schritt für Schritt dann immer mal neue Kommandos, Sitz, Platz, etc. erstmal alles zum gegenseitigen Kennenlernen.
      Und dann später haben wir angefangen, mit Hilfe des Hand-Touch die Leinenführigkeit aufzubauen.


      Wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Spaß :)
    • Patrick, lass den Welpen erstmal ankommen und sich mit der Umgebung vertraut machen.
      Ist doch noch ein Baby von der Mutter und den Geschwistern getrennt. Es ist doch alle neu
      und ungewohnt für ihn.

      Für die Erziehung bleibt genung Zeit, dass ganze Leben... alles Stück für Stück.

      06.05.2008 - 09.09.2016
      Du bist für immer unvergessen mein Schatz <3
    • Ich danke euch vielmals dafür, dass ihr euch Zeit nehmt so ausführlich zu antworten. Hat mir auf jeden Fall geholfen, ich bin mir eigentlich sicher dass ich von meinem Wissensstand her gut vorbereitet bin, aber die Sache mit dem richtigen Zeitpunkt für das erlernen der leinenführigkeit hat mich doch noch sehr beschäftigt. Gut, dass ihr es mir beantworten konntet sonst hätte ich vermutlich viel zu früh losgelegt damit :)
    • Also als wir Chopper bekommen haben hat er bereits die Leine gekannt. Erstmal lief er nur an der Leine, kannte ja auch noch keinen Rückruf. Gut war es wollte gar nicht weg. Der klebte wirklich an uns. Mir war von Anfang an nur wichtig dass er nicht anfängt zu ziehen. Lieber länger stehen bleiben und schnüffeln lassen. Bis jetzt klappt das sehr gut. Er zieht überhaupt nicht. Ich hoffe das bleibt so, weil jetzt wiegt er schon 45 Kilo und das reicht um mich umzuschmeißen :)