Angepinnt Ratgeber zum Welpenkauf

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  • Ratgeber zum Hundekauf

    Ratgeber zum Hundekauf von Jennifer Overmeier Wer sich einen Hund anschafft, darf nicht glauben, dass er sich eine Art Teddybär zulegt, der vorne frisst und hinten wedelt und ansonsten recht pflegeleicht und anspruchslos ist. Jeder, der sich einen Hund hält, muss sich vorher darüber im Klaren sein, dass er Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, das auf Gedeih und Verderb von ihm abhängig ist. Im Vorfeld gibt es daher einige Fragen, die Sie sich stellen sollten: · Bringen Sie die nötige Geduld und Zeit für einen Hund auf? · Sind alle Familienmitglieder einverstanden? · Bringen Sie das Geld für Futter, Steuern und Tierarzt auf? · Gestattet es gegebenenfalls Ihr Vermieter, einen Hund zu halten? Sollten Sie auch nur eine Frage mit nein beantworten, sollten Sie, so hart dies auch klingen mag, im Interesse des Hundes besser auf eine Anschaffung verzichten. Hundehaltung bedeutet immer auch einen großen Zeitaufwand ? egal, wie alt der Hund ist. Gerade der Zeitfaktor wird bei der Hundeanschaffung oft unterschätzt. Welpen und junge Hunde brauchen mehr Zeit als ältere, ruhigere Tiere. Grundsätzlich kann ein Hund maximal fünf Stunden allein gelassen werden. Allerdings gilt dies nicht für Welpen oder Tiere, die sich in der Eingewöhnungsphase befinden, die also erst seit kurzer Zeit bei ihren Besitzern sind. Eine Berufstätigkeit, die mehr als diesen Zeitraum umfasst, schließt eine verantwortungsbewusste Hundehaltung aus, wenn sich kein anderes erwachsenes Familienmitglied in dieser Zeit um den Hund kümmern kann. Alles andere wäre reiner Egoismus, denn dem Hund wird man damit nicht gerecht. Ein Hund braucht ausreichend Bewegung an frischer Luft, das bedeutet lange Spaziergänge bei jedem Wetter und das mindestens dreimal am Tag. Insgesamt sollten Sie für Ihren Hund Spaziergangszeiten von zwei Stunden pro Tag gewährleisten können, von denen zwei jeweils eine halbe Stunde, einer jedoch eine ganze Stunde dauern sollte. Welpen jedoch dürfen vor dem Alter von fünf Monaten maximal zwanzig Minuten am Stück ausgeführt werden. Bei Welpen unter zwölf Wochen sind dies maximal zehn Minuten, das allerdings mehrmals täglich. Dies gilt für alle Welpen und Junghunde ? unabhängig davon, ob es Mischlinge oder Rassehunde sind, denn der Knochen- und Gelenkaufbau ist noch nicht abgeschlossen und kann sehr leicht gestört werden. Halten Sie sich vor Augen, dass ein Hund bis zu 18 Jahre alt werden kann, manche sogar noch älter. Sind Sie in der Lage, über so einen langen Zeitraum ein guter Hundehalter zu sein? Wenn ja, dann haben Sie über lange Zeit einen treuen Freund an Ihrer Seite. Was kostet ein Hund? Schon der Blick in die Augen eines Hundes verleitet den Menschen oft dazu, ihm ein neues Heim zu bieten. Welche Kosten zieht das aber nach sich? Wenn Sie sich in treublickende Augen verlieben und den Hund am liebsten sofort adoptieren wollen, dann ist das völlig verständlich, aber unklug. Denn neben allen anderen Fragen, die im Vorfeld zu klären sind ? wie zum Beispiel, was der Rest der Familie dazu sagt ? sollten Sie sich auch einmal klar machen, wieviel ein Hund an Unterhalt kostet. Einmalige Ausgaben Wenn Sie den Hund nicht geschenkt bekommen, wären da als erstes die Anschaffungskosten. Bei der Anschaffung haben Sie mehrere Möglichkeiten: Tierheim, Züchter oder Privatabgabe. Wenn Sie es unbedingt auf eine bestimmte Rasse abgesehen haben und unbedingt einen Welpen möchten, werden Sie eher zu einem Züchter gehen und dort einen größeren Betrag lassen, der schnell etwa 1000 Euro erreichen kann. Es ist nicht sinnvoll, pauschal konkrete Preisspannen für einzelne Hunderassen anzugeben. Es gibt für Sie nur einen, allerdings sehr dringenden Rat: Versuchen Sie nicht, beim Kauf zu sparen. Gehen Sie auf jeden Fall zu einem bekannten, liebevollen und seriösen Züchter. Denn Billigwelpen sind ganz arme Hunde ? mit Problemen, die früher oder später nicht nur für die Hunde leidvoll, sondern auch für Sie unangenehm und teuer werden können. Gehen Sie mehrmals zum Züchter, und sehen Sie sich auch das Muttertier an. Wenn Sie nicht so genau festgelegt sind und vor allem nur eines wollen, nämlich einen Hund, dann sehen Sie sich doch einmal in Ihrem örtlichen Tierheim um. Gehen Sie auch hier mehrmals hin und machen Sie sich mit dem Hund vertraut ? kurz gesagt, probieren Sie aus, ob Sie und der Hund zueinander passen. Die Tierheime sind voll mit Hunden vieler Rassen und mit vielen Mischlingen aller Altersklassen. Sie bezahlen je nach Tierheim rund 150 Euro Schutzgebühr für einen Hund. Versuchen Sie auch hier nicht, ein paar Euro zu sparen. Das Wichtigste ist, dass Sie vom Tierheim und den Mitarbeitern einen guten Eindruck haben ? und in erster Linie natürlich auch vom Hund. Und egal wo der Hund herkommt ? ohne ein gewisses Startzubehör kommt er nicht aus. Die Grundausstattung besteht aus Halsband, Leine, Fress- und Trinknapf, Körbchen, Decke, Bürste und Zeckenzange. Die Kosten hierfür liegen insgesamt etwa zwischen 100 bis 150 Euro. Je nach Hund und Ihren eigenen Vorstellungen können Sie natürlich auch wesentlich mehr ausgeben. Regelmäßige Ausgaben Die im Hundealltag als erstes und permament auftretenden regelmäßigen Kosten sind die Futterkosten. Hier macht vor allem die Größe des Hundes einen Unterschied. Ein mittelgroßer Hund "verfrisst" am Tag zwischen vierzig Cent und 3,50 Euro. Wie viel genau, hängt vom Futter ab und von der Packungsgröße. Kleine Döschen sind im Verhältnis viel teurer als Großpackungen. Dosenfutter kostet mehr als Trockenfutter. Spezialfutter, auch Welpenfutter, ist grundsätzlich teurer. Wenn Sie dem Hund selbst etwas kochen, können Sie günstiger wegkommen, müssen sich aber, um ausgewogene Kost anzubieten, gut auskennen. Irgendwann wird es Zeit für den Antrittsbesuch bei ihrem Tierarzt. Wann dieser ist, hängt davon ab, wie der Hund im Vorfeld tierärztlich betreut wurde. Wie teuer so ein Besuch sein wird, hängt nicht nur davon ab, wie gründlich, gut und teuer ihr Tierarzt ist, sondern auch davon, wie gesund und wie alt der Hund ist. Rechnen Sie im Schnitt mit 90 bis 100 Euro aufwärts für eine gründliche Untersuchung, das Impfen und eine Wurmkur. Soll der Hund auch gleich mit einem Mikrochip oder einer Tätowierung gekennzeichnet werden, müssen Sie für diesen "Personalausweis" noch mal mit Kosten von 30 bis 50 Euro rechnen. Ein weiterer, nicht ganz unerheblicher Kostenpunkt ist die Hundesteuer. Wie hoch diese ist, legen die einzelnen Kommunen fest. Es gibt dabei große Preisunterschiede. Im Schnitt ? und dies nur als Anhaltspunkt ? ist mit 30 bis 150 Euro pro Jahr zu rechnen. Manche Gemeinden verlangen, wenn Sie mehrere Hunde haben, für jeden davon mehr als für einen Einzelnen. Und einige Gemeinden verlangen für bestimmte Rassen oder damit verwandte Mischlinge eine "Kampfhundesteuer". Die kann schn mal über 500 Euro liegen und ist derzeit juristisch umstritten. Unumstritten sinnvoll, um nicht zu sagen unverzichtbar, ist eine Tierhalterhaftpflichtversicherung. Diese kostet für den Durchschnittshund um die 70 Euro im Jahr. Erkundigen Sie sich bei verschiedenen Gesellschaften nach Bedingungen, Prämien und Leistungsumfang. Wichtig ist auf jeden Fall eine hohe Leistungssumme im Schadensfall. Besondere Ausgaben Was Sie sonst noch für Ihren Hund brauchen, hängt vom Hund und seinen Bedürfnissen, aber auch von Ihren eigenen Lebensumständen ab. Eine kleine Hilfe sollen Ihnen folgende Fragen sein: · Braucht der Hund eine besondere Fellpflege (Schur, Trimmen)? · Wo verbringen Sie Ihren Urlaub? · Nehmen Sie den Hund in die Ferien mit oder muss er in eine Pension ? · Benötigen Sie vielleicht regelmäßig einen Hunde-Sitter? · Ist bei Ihrem Hund im Auto ein Hundegitter oder eine Transportbox notwendig? · Möchten Sie zur besseren Verständigung mit dem Hund mal in eine Hundeschule gehen? · Was ist, wenn Ihr Hund eine ernste Erkrankung erleidet? Operationen und Behandlungen belaufen sich schnell auf mehrere hundert Euro. Wie dem auch sei, für diese und vor allem die folgenden Sachen werden Sie bestimmt mehr ausgeben, als Sie jetzt zugeben werden: Leckerchen und das eine oder andere Spielzeug für den Hund. Warum? Weil das Ihnen ungefähr genau so viel Spaß macht wie dem Hund. Die Stiftung Warentest berechnete die durchschnittlichen Kosten im Verlauf eines Hundelebens zwischen 5.000 10.000 Euro